Ich will mit dem Training beginnen. Heute geht es los: Denn seit heute habe ich meinen Lauf Trainings Plan. (Start 01.05.) Und bin gleich schon mal hochmotiviert losgerannt… (heimlich schon mal ein bisschen trainieren, damit es später leichter wird.)
Doch plötzlich erlebe ich etwas verstörendes: Ich fühle sie, diese 2. Erschütterung, die bei jedem Schritt durch meinen Körper geht. Wie eine Welle. Das fühlte sich befremdlich an. Unbekannt und auch echt unschön.
Bis es mir klar wurde: Das ist der Speck.
Bäh.
Irgendwer soll mal gesagt haben, man soll so lange laufen, wie es Spaß macht.
-> Ich hab dann mal umgedreht.
Nein, nicht sofort. Doch die geplante Strecke, die schon recht überschaubar war, um motiviert das Training beginnen zu können, habe ich nicht durchgehalten.
Puh… fieser Start… aber war ja zum Glück noch außer Konkurrenz. Und ich hatte viele Ausred… äh… gute Gründe meine ich natürlich 😉
- Da kam eine hässliche Regenfront auf uns zu.
- Irgendwas in meinem linken Schuh ist gerissen und ich hatte dauernd das Gefühl raus zu rutschen.
- Eigentlich ist es ja auch unfair, schon zu trainieren, bevor wir mit dem gemeinsamen Training beginnen.
- Und so weiter…
Doch ganz ehrlich? Das deprimierende Gefühl des “Schwabbel on Tour”, das war der wirkliche Grund. Das war mein Widersacher.
Ich fühlte mich scheußlich: Maximal unfit.
Jetzt verstehe ich die Menschen, die trotz brutalstem Übergewicht nicht in Bewegung kommen. Es ist dumm. Das ist klar. Und das wissen diese Menschen auch selber. Doch ich kann ihnen diese Dummheit nicht mehr vorwerfen. Ich kann sie jetzt selber verstehen. Allein dieses Gefühl erleben zu müssen. Mit jedem Schritt. Das zieht echt runter. Da ist man plötzlich lieber unvernünftig und dumm
Mein Training beginnen: Jetzt erst recht!
Ich werde Morgen trotzdem wieder raus gehen und laufen. Doch eines ist mir klar geworden: Der Plan, bis Jahresende Marathonfit zu sein, wird härter als erwartet… NOCH härter.
Aber wieso Morgen schon wieder?
Weil ich eine enorm starke “von weg Motivation” habe: Ich erinnere mich sehr genau an das Gefühl, wie die ganze Schwungmasse meines Bauchspecks noch immer nach unten sackte, während mein restlicher Körper längst in eine neue Richtung in Bewegung war. Dieses hässliche Gefühl nicht mehr “eins” zu sein, sondern einen Fremdkörper mit mir herumzuschleppen.
No, Nay, Never no more! Das ändert sich jetzt!
wenn man vom Pferd fällt, soll man gleich wieder aufsteigen
Sagt der Volksmund
Und das mit gutem Recht. Denn auch Aufgeben und Abbrechen ist eine Gewohnheit, die man trainieren oder ablegen kann. Wenn auch es den meisten Menschen wohl alleine recht schwer fällt. (Denke nur an Deine letzten Neujahres-Vorsätze.)
Ein Glück dass ich mit Fanny genau die Richtige an meiner Seite habe. Aktuell hilft sie in ihrem Laufprogramm LoS! Laufen ohne Schnaufen bei Lightrunning Couchpotatoes, zu Läufern zu werden. Und da werd’ ich mal mitmachen.
Doch das Coolste: Wir haben beschlossen, gemeinsam Live-Online-Lauf-Runden anzubieten und die Reise vom Renn-Moppel zum Marathon-Anwärter zu dokumentieren. Du kannst uns also auf dem Weg begleiten. Und mit machen, wenn du willst!
(oh Gott, wird das peinlich… 🥵 )
Wie sagt man so schön: Stay tuned.
[Update 2022]: Das Training beginnen – Nächster Versuch
Wie vorausgeahnt, wurde es ein Desaster: Meine Trainingsplan und das gemeinsame Laufen lief ganz gut und ich habe sogar gewisse Fortschritte gemacht. Sogar das Laufen an Sich war plötzlich nicht mehr so schlimm und die Schwungmasse begann sich zu festigen.
Doch dann wurde ich Krankheit und habe längere Zeit körperlich sehr geschwächelt und damit das Trainingsprogramm abgebrochen.
Jetzt stehe ich wieder am Anfang: Der Blick in den Spiegel sagt sehr deutliche Dinge und der Trainingsplan wird wieder in Angriff genommen. Ich werde wieder mit dem Training beginnen!
Und die gemeinsamen Online-Laufrunden haben sehr viel Spaß gemacht. Wir waren eine tolle Gruppe mit immer witzigen Themen. Darauf hätte ich schon wieder Lust. (Vor Allem: Während der Gespräche habe ich auch nicht so intensiv auf mein Schwabbel-Gefühl geachtet.)
Und da ich auch etwas dazugelernt habe – Laufen ist wirklich nicht meine Lieblingsbeschäftigung – wird mein Trainingsprogramm dieses Jahr etwas abwechslungsreicher ausfallen. Wir arbeiten an einem “Minimalen Trainigsplan”. Dieser enthält neben Laufen auch diverse Bodyweight-Übungen und etwas Yoga und Übungen mit dem Bo. Auch wird es ein Angebot aus Pflichttrainings geben, dass ich in jedem Fall immer, ohne Ausreden und ohne Verschieben absolviere. Und zwei Stufen von optionalen Zusatztrainings, die ich durchziehe, wenn Wetter, Lust und Laune gerade passen.
Ich bin so weit. Ich will mein Training beginnen! Jetzt gilt es nur noch, meinem widerspenstigen Schweinehund klar zu machen, dass das neue Training wirklich witziger wird, als gemütlich Netflix zu konsumieren. Oder an den versprochenen Onlinekursen zu arbeiten.
Also müssen Erfolgserlebnisse her. Starten mit kleinen und einfachen Einheiten, die regelmäßig stattfinden, leicht sind, aber nicht so leicht, dass ich sie als Zeitverschwendung ansehe. Eben eine Gewohnheit etablieren.
Hast DU Deinen perfekten Trainingsplan schon gefunden? Oder die für Dich perfekte Zusammenstellung von Trainingseinheiten? Hast Du einen Trick, der Dich zuverlässig von der Couch springen lässt?
Ich merke an dem Thema ein mal wieder: Andere zu Coachen ist so viel einfacher, als sich mit den eigenen Themen zu beschäftigen… Das lehrt mich auch nach vielen Trainings und Coachings vor Allem Eines: Demut vor unserer Menschlichkeit.