Es führen mehrere Wege zur Selbsterkenntnis, wer du wirklich bist, was dich aus macht. Und sie sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können.
Da jeder Mensch andere Stärken und Bedürfnisse hat, werden im Folgenden drei sehr unterschiedliche Wege zur Selbsterkenntnis beleuchtet. Möglicherweise ist jeder für sich ein “kleines bisschen” extrem. Vielleicht aber ist einer davon auch für dich genau richtig.
Der Weg des Einsiedlers
Eines der häufigsten Probleme beim Versuch, das Leben deiner Träume zu leben, ist der Einfluss des Umfelds.
Die Gesellschaft hat eine Erwartung dir gegenüber. Deine Freunde, Kollegen und Familie kennen dich auf eine Art, die sie gewissen Verhaltensweisen erwarten lässt.
Es gibt sozusagen eine Formvorlage unseres Charakters. Unsere Rolle passt in die Erwartungen unseres Umfelds wie ein Puzzlestück
Ryoji Iwata on UnsplashEine Rolle, bestehend aus den Erwartungen und Erfahrungen unseres Umfelds. Es ist die Rolle, die wir täglich spielen. Die Maske die wir tragen, auch wenn wir eigentlich innerlich bereits weiter gegangen sind und uns entwickelt haben. Doch wir können es nicht ausleben. Der Maskensog hält uns in der alten Form. Die Erwartungen unseres Umfelds an unsere Identität fesselt uns.
Doch was, wenn wir die Fesseln sprengen und ausbrechen?
Die meisten Menschen, reagieren sie mäßig aufgeschlossen, wenn sich plötzlich ein Element ihrere Welt beginnt zu verändern. “Du kannst doch nicht einfach…” “Du meinst doch nicht, dass das etwas verändert…” sind typische Satzelemente, die du plötzlich zu hören bekommst. Und du findest dich schnell in einer Disskussion, in der du deine gewählte Veränderung rechtfertigen darfst. Rechtfertigen, vor Menschen, von denen du vielleicht eher Unterstützung erhofft hattest.
Du kannst dich statt dessen, auf deinem Wege zur Selbsterkenntnis, nach Innen besinnen. Den Einfluss deiner Mitmenschen reduzieren und dich mehr darauf konzentrieren, was du wirklich selber willst.
Und auch mag sich der Rückzug zwar lohnen, um sich in der Ruhe Klarheit zu verschaffen, über die eigenen Bedürfnisse. Doch das Traumleben der Meisten von uns beinhaltet vermutlich ein Leben außerhalb der Höhle.
Insb. sind die Höhlen im deutschen Voralpenland als Wohnort für den Durchschnittseuropäer leider nur mäßig empfehlenswert und auch rechtlich problematisch.
Was zumindest bedeutet: Das ist keine Dauerlösung.
Du wirst also die Stärke brauchen, deinen Traum auch gegen den Gegenwind deines Umfelds durchzusetzen.
Der Weg des Egoisten
Es ist doch wahr: wir sagen dauernd “Ja” zu Dingen, die wir gar nicht wollen. Weil wir niemanden verletzen wollen, weil wir höflich sein wollen, weil wir gemocht werden wollen.
Und doch ist jedes diplomatische “Ja” eine Lüge, wenn wir eigentlich “Nein” meinten.
Witzigerweise hilft uns unser inneres System dann gerne durch unsere Widersacher. Wir vergessen den Termin der Party, auf die wir nur aus Höflichkeit gehen würden in den Kalender einzutragen, verknacksen uns den Knöchel, kurz vorm Umzug dieses entfernten Bekannten, bei dem wir nur zugesagt haben, weil es zu dieser unangenehmen Stille gekommen ist…
Ärgerlich daran ist nur: Weder wir selbst, noch unser Umfeld findet das auf Dauer toll.
Ehrlicher wäre es da doch, einfach gleich ehrlich zu sein: “Nein, ich mag nicht auf Deine Party kommen.” – “Ob ich einen Termin habe? Nein. Ich habe einfach keine Lust.”
Dieser der Wege zur Selbsterkenntnis führt durch die Wahrheit. Kalt, klar, direkt.
Sicherlich gibt es auch freundlichere Varianten. Und doch ist es mal eine spannende Übung für viele Menschen, einfach mal vollständig ehrlich zu sein und zu sich selbst zu stehen.
Der Nachteil: Auf diesem der Wege zur Selbsterkenntnis wird man leicht als Egoist wahrgenommen, denn es kann nicht jeder damit umgehen, nicht freundlich belogen zu werden, sondern die ungeschminkte Wahrheit zu hören.
Der Vorteil: Die Menschen die bleiben, gewöhnen sich irgendwann daran, dass sie sich auf das verlassen können, was du sagst. Auch im Guten. Und dein System wird dich darin unterstützen. Du wirst merken, dass Du plötzlich deutlich weniger schusselig und vergesslich sein wirst.
Und: Du wirst nicht nur deine Freunde besser erkennen, sondern auch dich selbst auf diesem der Wege zur Selbsterkenntnis deutlich besser kennen lernen.
Der Weg der Kommunikation
Nicht für Jedermann bieten sich die beiden genannten Wege zur Selbsterkenntnis an. Als Eremit ist man doch recht allein und als stets die Wahrheit sprechender Egoist braucht man ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und muss Trennungen von Menschen akzeptieren, die mit zu viel Wahrheit nicht umgehen können.
Doch was wäre, wenn du einfach mit Menschen reden könntest, um zu erfahren, wer du bist? Um dich selbst besser zu verstehen?
Es kann so einfach sein…
Frag doch einfach mal dein Umfeld. Deine Freunde, deine Eltern, vielleicht sogar deine Kollegen, welches Bild sie von dir haben. Was sind deine Stärken und Schwächen? Wenn du ein Superheld wärst, wer wärst du? Was ist an dir besonders? Besonders liebenswert? Was ist evtl. unangenehm? Du wirst dich wundern, welche Erkenntnisse du über dich in solchen Gesprächen gewinnen kannst und wie viel du bei der Gelegenheit über dich lernen kannst.
Denn wenn einer deiner Kontakte ein Bild von dir hat, ist das eines. Doch wenn sich Eigenschaften davon durch viele Beschreibungen von nahestehenden Menschen ziehen, dann darfst du vielleicht darüber nachdenken.
So unterschiedlich die Wege zur Selbsterkenntnis auch sind, so führen sie doch alle zu einem: Näher zu deinem wahren Ich.
Egal ob Einsamkeit, Ehrlichkeit oder Kommunikation. Du kannst auf jedem dieser Wege zur Selbsterkenntnis mehr über dich selbst erfahren. Und mehr Bewusstsein über dich selbst führt zu mehr Verständnis, was dich wirklich motiviert und wie du deine Ziele leichter erreichst.