Die 72 Stunden Regel: Wenn Du Dir ein Ziel setzt und innerhalb von 72 Stunden nicht den ersten Schritt auf Deinen Weg tust, dann wirst Du das Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals erreichen.
Was im ersten Moment, wie eine unglaubliche Gemeinheit klingt, ist in Wirklichkeit ein sehr nützlicher Sicherungsmechanismus. Denn wenn Du nicht innerhalb von 72 Stunden beginnst, dann ist Dir dieses Ziel sehr wahrscheinlich (bewusst oder unbewusst) nicht besonders wichtig.
Zumindest hast Du 72 Stunden lang ALLE anderen Dinge höher priorisiert. Und wenn in den 72 Stunden, in denen Dein Ziel noch am frischesten und motivierendsten ist, dennoch ALLES Andere wichtiger war – Vom Müll runter bringen, bis hin zum Treffen mit Freunden? – Dann wird das höchstwahrscheinlich auch in Zukunft so bleiben.
Du würdest also viel Energie benötigen, um die dennoch irgendwie zu motivieren. Du würdest nach ersten erfolglosen Versuchen Meilensteine setzen. Dann Dir Belohnungen versprechen und vielleicht einen Vertrag mit Dir selbst abschließen.
Und das würde sich vielleicht über Wochen, Monate und im schlimmsten Fall auch über Jahre hin ziehen. Nur um am Ende doch ein Deasaster zu werden.
Entweder, weil Du das Ziel nicht erreichst oder weil Dich das Erreichen des Ziels am Ende nicht glücklich macht.
Daher: Danke 72 Stunden Regel!
AROMA: 5 Ziel Kriterien für wohlgeformte Ziele
Ziele müssen AROMA haben um gut zu erreichen zu sein. Als Akronym aus Kriterien für die Wohlgeformtheit von Zielen, fügt sich AROMA in die Reihe aus SMART, PABSBRAGÖR und PURE ein.
Häufig – so erlebe ich es in Kursen und Coachings immer wieder – verfolgen Menschen ein Ziel schon seit Langem ohne Erfolg. Häufig zweifeln sie an sich und ihrer Fähigkeit Ziele zu erreichen. Doch bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass das Ziel einfach nur suboptimal formuliert ist, oder andere Kriterien z.B. aus der AROMA Zieldefinition nicht erfüllt. Ein paar Stunden für die gründliche Arbeit mit AROMA, oder mit einem Zielecoach, hätten den Frust und die Vertane Lebenszeit einsparen können.
Denn die Idee dieser Zielkriterien ist, sicher zu stellen, dass das Ziel erreichbar ist und die Motivation für das Ziel von Anfang an passt und auch bleibt.
Doch lass uns einsteigen in die Kriterien von AROMA:
Die Buchstaben des Kunstwortes stehen für:
Das “A”: Aussagefähigkeit
Das Ziel wird klar definiert und verständlich formuliert. Wenn es ein Unbeteiligter liest versteht er das Ziel ohne Rückfragen.
Das “R”: Realistisch
Ähnlich wie im “R” von SMART ist ein realistisches Ziel wesentlich. Zu große Ziele verunsichern und demotivieren, während zu kleine Ziele nicht ernst genommen werden. Daher ist es wichtig, ein für die Zielperson oder das Team forderndes, aber nicht überforderndes Ziel zu definieren.
Am Ende des Tages kann nur im Gespräch mit dem Ausführenden klären, ob das Ziel realistisch ist – so gerne hier so mancher Chef es von außen entscheiden möchte 😉
Das “O”: Objektiv
Im Gegensatz zu Einflüssen aus der Persönlichkeitsentwicklung, wie PABSBRAGÖR, ist ein AROMA-Ziel ausdrücklich objektiv beschrieben.
Das “M”: Messbar
Wie auch das “M” in SMART, gibt dieses Ziel-Kriterium die Messbarkeit des Zielvorhabens vor. Hierdurch wird der Prozess der Zielverfolgung besser nachvollziehbar und Abweichungen vom Plan werden früh offengelegt. In gleichem Maße wie die hierdurch ermöglichte Kontrolle und ausgeübter Druck unangenehm werden können, besteht das Potential durch viele kleine erreichte Teilziele Motivationsschübe für den oder die Ausführenden zu ermöglichen.
Annehmbar oder Akzeptiert: Ein Ziel wird vom Ausführenden angenommen, damit es eine motivierende Wirkung entfaltet. Im Agilen Projektmanagement (z.B. Scrum) ist dies ein zentraler Bestandteil der gesamten Methode. Ein Ziel, dem die Annahme durch den Ausführenden fehlt ist bestenfalls eine Handlungsanweisung.
Doch AROMA ist nicht Alles
Für sachliche Ziele, die einfach erreicht werden müssen, sind diese Kriterien hilfreich. Also für Business oder Aufgaben, die man sich selber nicht ausgesucht hätte, aber erledigen muss (auch als kleiner Unternehmer kann einen das treffen. Z.B. bleiben gewissen Zuarbeiten bei Buchhaltung und Steuer einfach nicht aus – zumindest ist das bei mir so.)
Für persönliche Ziele oder Ziele, die von Herzen kommen – bei zieltraum reden wir hier von UnZielen – fehlen hier die wichtigsten Fragestellungen, die unbedingt vorher geklärt werden sollten. Denn was hilft ein, mit viel Aufwand und Energieeinsatz erreichtes Ziel, wenn man nach Erreichen des Ziels merkt: Das gibt mir gerade nichts?
Aus dem Grund starten wir für persönliche Ziele (und auch bei Zielen von Selbständigen) mit den Fragen nach der tieferen Motivation und dem Warum (frei nach Simon Sinek) Denn am Ende sind es keine objektiven Businessziele, sondern Ziele mit Herz -> UnZiele. Und hier können wir die Macht unseres Unbewussten entweder bekämpfen, oder für uns nutzen, indem wir etwas Vorarbeit leisten, um dann mit der Kraft von 10.000 Bulldozern zu unserem Ziel geschoben zu werden.
Ein Traum ist die perfekte Basis für ein motivierendes Ziel. Träume gründen meist in unseren tiefen Ängsten und Bedürfnissen. Damit werden sie zum Ausdruck sehr starker Triebfedern in unserem Leben.
Wenn wir nun ein Ziel verfolgen wollen, ist es hilfreich, eine starke Motivation als Basis zu haben.
Für die Emotion hinter einem Ziel gilt: Je stärker, desto unaufhaltsam 🙂
Holger Theymann
Hast Du einen starken, emotional geladenen Traum? Dann gilt es, aus ihm motivierende und konkrete Ziele erwachsen zu lassen.
Hierfür ist PABSBRAGÖR hervorragend geeignet. Und im Gegensatz zu den SMART Ziele Kriterien, wird hier auch noch mal der Ökocheck gemacht. Also überprüft, ob das Erreichen des Ziels für dich wirklich gut ist.
Die besten Ergebnisse werden bei sehr konkret und pedantisch formulierten Zielen gemacht. Das klingt im ersten Moment lästig, zahlt sich aber auf lange Sicht aus. Denn solltest du dein Ziel nicht nach diesen Ziele Kriterien formulieren können, ist das ein Zeichen, dass vermutlich dein Ziel so nicht passt oder nicht zu dir passt.
Doch jetzt nimm dir gerne angemessen Zeit und formuliere dein Ziel.
Was ist “Angemessen”?
Das hängt natürlich von deinem Ziel ab. Geht es um ein Lebensziel, sind mehrere Tage oder Wochen, die in die konkrete Zielformulierung fließen gut investierte Zeit. Hier darfst du auch pedantisch sein und auch bei kleineren Unstimmigkeiten nachbohren und mit Coach oder Mentor darüber sprechen.
Geht es darum den Müll runter zu tragen, würde ich mich mit der Formulierung nicht lange aufhalten, sondern auf dem Weg mein Ziel formulieren 😉
Kurz: Der Nutzen steht im Vordergrund. Doch VORSICHT: Wenn du (wie ich) dazu neigst, an dieser Stelle zu sagen: “Ach, dann kann ich das ja mal schnell machen und kurz fassen”, sei gewarnt: Geh vorsichtshalber mal davon aus, dass 80% aller nicht erreichten Ziele auch nicht präzise formuliert waren. Wenn es dir also wichtig ist, nimm dir die Zeit, es gründlich zu tun.
Die Buchstaben in PABSBRAGÖR stehen für:
Positiv
Aktive Beteiligung
Spezifisch
Beweis
Ressourcen
Angemessene Größe
Ökologie-Rahmen
Erläuterung:
Das “P” aus PABSBRAGÖR: Positiv
Dein Ziel soll positiv formuliert sein, also keine “Verneinung” enthalten. Statt “Ich will nicht mehr meine Ziele aufschieben” wäre also “Ich gehe meine Ziel sofort an” die positive Formulierung. Der Trick ist, den Fokus auf das positive Ziel zu richten.
Das “AB” aus PABSBRAGÖR: Aktive Beteiligung
Wenn du dein Leben in der Hand haben willst, dann musst du auch zu 100% Verantwortung übernehmen. Deine Ziele sind also zu 100% von dir selbst erreichbar. Denn sonst baust du dir den Frust mit ein, da du nie weißt, ob Andere wirklich so handeln, wie du es dir erhoffst. Du kannst beispielsweise ackern wie ein Tier, doch ob dein Chef dir deswegen die Beförderung bewilligt, liegt nicht in deiner Hand.
Das “S” aus PABSBRAGÖR: Spezifisch
Das Ziel soll präzise definiert sein. So, dass ein unbefangener Dritter es anhand der Beschreibung eindeutig versteht. Hierbei darf durchaus VAKOG verwendet werden. (Beschreiben mit allen Sinnen: Was siehst, hörst, fühlst, riechst und schmeckst du, wenn du dein Ziel in Gedanken erlebst?)
Das “B” aus PABSBRAGÖR: Beweis
Woran erkennst du eindeutig (oder auch dieser unbefangene Dritte) dass du dein Ziel erreicht hast? Wenn du des Morgens in deinem Bett aufwachst: woran erkennst du, dass es erreicht ist?
Das “R” aus PABSBRAGÖR: Ressourcen
Was benötigst du, um dein Ziel zu erreichen? Mache eine Bestandsaufnahme. Was hast du schon? Was brauchst du noch um dein Ziel erreichen zu können? Hierbei können Ressourcen z.B. Menschen, Fähigkeiten, Gegenstände, Unterstützer oder auch Coaches sein.
Das “AG” aus PABSBRAGÖR: Angemessene Größe
Welche Zielgröße motiviert dich optimal? Müssen deine Ziele gigantisch sein, damit du voller Motivation loslegst? Oder willst Du erst mal kleine Brötchen backen und dich an den vielen, kleinen Erfolgen erfreuen?
Das Geheimnis: Du kannst beides verbinden! Große Ziele sind wie Leitsterne. Sie geben eine Richtung. Doch für die ausdauernde Motivation sind Etappenziele hilfreich. Bei kleinen Zielen darfst du hinterfragen, zu welchem größeren Ziel oder Bedürfnis dieses kleine Ziel zugeordnet ist. Und plötzlich entsteht sogar hinter einem kleinen Ziel ein großer Leitstern.
Das “ÖR” aus PABSBRAGÖR: Ökologie-Rahmen
Welchen Preis musst du für das Erreichen dieses Zieles zahlen? Zeitlich? Emotional? Finanziell? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Und ist es dir das wert? Hier darfst du sehr ehrlich mit dir selber sein. Denn so schön das Ziel auch sein mag: wenn du bei den Versuchen es zu erreichen, dir mehr Schaden zufügst als Nutzen, dann wäre es gut lieber von Anfang an die Finger davon zu lassen.
Abgrenzung: PABSBRAGÖR vs. SMART
Ein wesentlicher Unterschied zum Business-Klassiker SMART ist der Ökocheck, mit dem überprüft wird, ob es dir auch gut tut, dein Ziel zu erreichen.
Ziele SMART definieren: Smarte Zielformulierung bringt den Erfolg.
Je nach Studie liegt die unklare Zielsetzung an Platz 1 oder 2 der Gründe für ein gescheitertes Projekt oder Vorhaben. Das ist ein guter Grund, sich beim Zielsetzung formulieren etwas mehr Zeit zu nehmen: Ziele SMART definieren.
Hierbei übrigens auch enorm wichtig: Immer schriftlich Deine Zielsetzung formulieren. Das fand Prof. Jordan Peterson von der Uni Toronto in einem Versuch mit 700 Studenten heraus (Paper). Damit bestätigt er die Aussage der viel zitierten Harvard-Studie, deren Existenz zwar immer wieder angezweifelt wird, die sich aber dennoch hartnäckig im Netz hält. Nach dieser haben die 3% der Studenten, die ihre Ziele schriftlich fixierten, später das 10fache ihrer ehemaligen Komolitonen verdient. Doch auch die deutlichen Unterschiede der Studienabschlüsse von Peterson’s Probanten belegen deutlich, das eine klar und schriftlich formulierte Zielsetzung viel Wert ist.
Doch zurück zum Thema: Ziele SMART definieren.
Wie also Ziele SMART definieren?
Die 5 Buchstaben des Akronyms SMART stehen jeweils für eine Eigenschaft, die ein SMARTes Ziel haben sollte. Allerdings berichten unterschiedliche Quellen von unterschiedlichen Bedeutungen. (siehe Wikipedia)
Wie Du vielleicht merken wirst, ist “Messbar” in diesem Video noch etwas ungünstig beschrieben. Doch das kannst Du hier nachlesen.
Das „S“ in SMART: Spezifisch
Das Ziel muss so genau formuliert sein, dass ein unbeteiligter Dritter eindeutig erkennen könnte, was gemeint ist und auch, ob es erreicht ist. Wenn Du Deine Ziele smart definieren möchtest, darfst Du ruhig den „Kümmelspalter“ raushängen. Denn je exakter Dein Ziel formuliert ist, desto mehr Eventualitäten hast Du auch mit bedacht und desto klarer ist die Vorstellung in Deinem Kopf. Was wiederum dazu führt, dass die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung sich erhöht.
Um die positive Zielepsychologie noch mit ins Feld zu führen: Wenn Du SMART Ziele formulierst sollten sie immer in der Gegenwart formuliert sein, als hättest Du das SMARTe Ziel gerade erreicht. Es sollte positiv formuliert sein (also keine Verneinung wie „nicht mehr so Faul sein“) und in aktiver Form mit Dir als Akteur (also „Ich bin…“, oder „Ich habe … erreicht“).
Mein persönlicher “Flavour” ist es, hier noch mein treibendes “Warum” mit einzuflechten. Also Warum ich dieses Ziel erreichen möchte (oder erreicht haben werde).
Das „M“ in SMART: Messbar
Messbar bezieht sich auf die Nachverfolgbarkeit des Erfolges bereits während des Prozesses der Zielverfolgung. Mit anderen Worten: Wenn ich in einem Jahr 12kg abnehmen möchte und ich habe nach 6 Monaten erst 2kg geschafft, kann ich sehr deutlich erkennen, dass mein Ziel in Gefahr ist.
Bei komplexeren Zielen empfiehlt es sich, hier Zwischenziele (auch Meilensteine genannt) zu erstellen. Diese solltest Du ebenfalls als Ziele SMART definieren. Auch wenn es “nur” Zwischenziele sind.
Der Ziel-Korridor
Es gibt einen Ziel-Korridor-Effekt. Dieser bewirkt, dass Menschen, die sich bewusst sind, dass sie gerade in absehbarer Entfernung zu ihrem Ziel sind, plötzlich mehr Energie und Motivation aufbringen, als Menschen, denen dies nicht bewusst ist.
Das kannst Du Dir zu Nutze machen. Denn diesen Ziel-Korridor kannst Du verlängern. Wenn Du Deine Milestones geschickt legst, kannst Du vom Projektstart bis zu Deinem finalen Ziel in einem motivierenden Ziel-Korridor laufen!
Das „A“ in SMART: Aktionsbezogen (Manchmal auch Attraktiv oder Akzeptiert)
Hier wird es ein wenig schwieriger: Um SMART Ziele zu verfolgen, muss Dein SMARTes Ziel durch Deine eigenen Aktionen erreichbar sein. Denn Ziele, die Fremdeinwirkung benötigen, liegen nicht in Deiner Kontrolle. (Du kannst z.B. nur begrenzt beeinflussen, ob Du im Lotto gewinnst oder die Beförderung bekommst.) Daher sind solche Ziele suboptimal. Wir nennen das auch Wünsche 😉
Deine SMARTen Ziele sollten natürlich für Dich (und ggf. das Team) Attraktiv sein und von jedem als Ziel akzeptiert werden. Auch hier ist die spezifische Formulierung wertvoll. Sie vermeidet Missverständnisse, die im Verlaufe des Projekts zu größeren Problemen führen könnten und immer mehr Zeit kosten, als die eindeutige Formulierung zu Projektbeginn.
Daher: Etabliere es als Gewohnheit, bei der Zielformulierung besonders akribisch vor zu gehen. SMART Ziele formulieren zahlt sich auf lange Sicht vielfach aus.
Das „R“ in SMART: Realistisch
Sich Ziele zu setzen wie „Ich bin 2020 der erste Mann auf dem Saturn“ mag zwar cool sein. Doch als Mitt-Vierziger mit Sehschwäche, wäre es schon extrem unwahrscheinlich, je durch eine Astronautenausbildung zu kommen. Die Ziele sollten nicht zu trivial sein, doch auch nicht zu abgehoben. Hier kannst nur Du selbst den für Dich richtigen Weg finden. Da man hier leicht in die Falle tappen kann und sich mit der Zielgröße verkalkulieren, noch ein paar Worte zu den Dimensionen beim Zielsetzung formulieren:
SMART Ziele formuliert – aber das Ziel ist zu groß
Große Ziele sind wundervoll! Sie sind wie ein Leitstern am Firmament. Und auch wenn mal die Wogen des Projektchaos über uns zusammenbrechen, sind sie stets sichtbar und weisen uns den Weg. ABER: Sie kommen – gleich einem Stern – auch nicht erkennbar näher. Das demotiviert recht schnell und führt bei zu groß gesetzten Zielen (Weltherrschaft etc.) sehr schnell zu Demotivation und damit zu einem harten Weg, der nur mit viel Selbstdisziplin noch zu gehen ist – oder zur vollständigen Aufgabe des Ziels. Das Gute: Solltest Du Dir ein zu großes Ziel gesetzt haben, kannst Du es in motivierende, kleinere Teilziele herunter brechen und so Deine Motivation erhalten.
SMART Ziele formuliert – aber das Ziel ist zu klein
Solltest Du merken, dass Du ein Ziel formuliert hast, dass Du im Alltag schnell aus den Augen verlierst, weil es so klein ist, dann darfst Du Dir die Frage stellen, zu welchem größeren Ziel es gehört. Selbst die kleinsten Ziele (wie: „Jeden Tag den Biomüll mit runter nehmen“) lassen sich einer größeren Mission zuordnen. (In diesem Fall bspw.: „Meine Wohnung ist ein Wohlfühlort.“) Wenn Du für Deine kleinen Ziele, diese größeren Zusammenhänge findest, erhältst Du auch hier Deinen Leitstern.
Das „T“ in SMART: Terminiert
Das Ziel hat ein Datum. Also eine klare Deadline, zu der es erreicht sein soll. Hierbei darfst Du ruhig kleinlich sein und Dich auf ein konkretes Datum festlegen. Die Wirkung von einer Terminierung Deines SMARTen Ziels auf den 31. Dez 2018 ist deutlich stärker, als „Ende des Jahres“.
Ziele SMART definieren: Beispiele
Spezifisch:
Ungünstig: Ich möchte nicht mehr so fett sein.
Besser: Ich gehe 3 mal die Woche im Park für 1 Stunde Joggen.
Messbar:
Ungünstig: Ende des Jahres habe ich mein Wohlfühlgewicht erreicht.
Besser: am 31.Dez 2018 wiege ich 79kg. Das bedeutet, dass ich von heute an jeden Monat 1kg abnehme.
Aktionsbezogen:
Ungünstig: Bis Ende des Jahres bin ich Abteilungsleiter.
Besser: (Datum von Morgen) mache ich mit meinem Chef einen Termin aus, an dem wir besprechen, wie ich mich zum Abteilungsleiter entwickeln kann.
Realistisch:
Ungünstig: Ich bin zwar noch nie länger als 10min Joggen gegangen, aber in 2 Monaten laufe ich beim XY-Marathon mit.
Besser: Ich laufe bereits 3 mal die Woche 10km sehr locker. In 6 Monaten finishe ich den XY-Marathon.
Terminiert
Ungünstig: Bei nächster Gelegenheit putze ich die Wohnung
Besser: (Datum, Uhrzeit) Putze ich 1Stunde lang die Wohnung.
Klar soweit?
Logo.
Willst Du Deine Ziele SMART definieren, könnte es also so klingen:
„Am 31.Dez 2018 wiege ich wieder 79kg. Das bedeutet, dass ich jeden Monat ein Kg annehme. Um das zu erreichen, gehe ich mit meiner Frau (und notfalls ohne sie) 3 mal die Woche 10km Joggen und trinke ab heute nur noch zuckerfreie Getränke.“
Dir ist es vielleicht aufgefallen: Bei „Zuckerfrei“ habe ich etwas gemogelt. Ähnliche wie beim Rauchen ist es schwierig hierfür einen positiven Begriff zu finden. Frischluftatmer? Getränke mit Echtgeschmack trinken???
Doch das Prinzip ist hoffentlich klar geworden.
Ich mache das ja nur für mich, da muss ich nicht so kleinlich sein
Stimmt. Wenn Du Dir den Erfolg nicht Wert bist, ist das ein guter Weg, Dich weiterhin im sicheren Bereich zu bewegen. Du brauchst nicht Deine Ziele SMART definieren. Mit anderen Worten: Du brauchst Dich nicht verändern und Deine Komfortzone verlassen und die großen Ziele erreichen.
Die Zielformulierung ist kein Selbstzweck. Es geht hier nicht darum, die Definitionen irgend eines verstaubten Projektmanagement-Heinis zu erfüllen, weil das eben so gemacht wird. Es geht hier viel mehr um den Prozess, der durch die ernsthafte und schriftliche Beschäftigung mit Deinem Ziel, in Dir in Gang kommt.
Du nordest Dich auf Dein Ziel ein.
Das ist Arbeit. Es ist anstrengend. Es ist manchmal umständlich. Und es verlangt von Dir, Deine bisherigen Gewohnheiten möglicherweise zu verändern.
Was bringt mir Ziele SMART definieren jetzt?
Kurz gesagt: Erfolg.
Ziele SMART definieren bringt Dir mehrere Vorzüge:
Mehr Einigkeit im Team durch klare Verständigung auf ein Ziel – ohne Missverständnisse.
Frühzeitiges Erkennen von Verschiebungen auf Grund der Messbarkeit. Daher Möglichkeiten zur Korrektur.
höhere Motivation durch leicht erkennbare Fortschritte und häufigeren Eintritt in den Ziel-Korridor
Utilisation unseres Unterbewussten durch „Tun als ob“-Formulierung
Volle Selbstverantwortung durch aktive Zielformulierung. Daher: Keine Ausreden möglich, doch auch der ganze Erfolg liegt in Deiner Hand.
Egal ob im Team oder für Dich alleine. Ziele SMART definieren ist ein enorm hilfreicher Baustein auf dem Weg zu Deinem Ziel. Einziger Nachteil: Der Ökocheck feht.
Weitere Ziele Kriterien für wohlformulierte Ziele sind PABSBRAGÖR, AROMA oder PURE. Auch die WEGE Strategie könnte Dich interessieren.
Was sind Ziele? (3 einfache Traum-Unterscheidungs-Kriterien)
Bei der Frage “Was sind Ziele” kommt man nicht an einer Ziele Definition vorbei: Jede Handlung (und auch deren Unterlassen) verfolgt einen Zweck und damit ein Ziel.
Was sind Ziele also? Irgendetwas, dass ich haben oder erreichen möchte, aber aktuell noch nicht habe. Und daran arbeite ich dann, bis ich es erreicht habe.
Das kann also ein Ort, ein Gegenstand oder eine Eigenschaft sein. Im Grund Alles. Was es zu einem Ziel macht, ist mein Wille, es zu erreichen.
Damit ist die Aussage: “Ich habe keine Ziele” schlichtweg unmöglich. Denn selbst “Sich was zu Trinken holen” wäre somit ein Ziel.
Also was sind Ziele nun?
Jeder Atemzug verfolgt das Ziel, dich mit Sauerstoff zu versorgen und am Leben zu halten. Wenn du nicht glaubst, dass das ein Ziel ist, dann lass dir mal von einem Freund ein Kissen aufs Gesicht drücken. Nach vermutlich kurzer Zeit wird dieses eine Ziel in deinem 100%igen Fokus stehen.
Ziel: Sauerstoff.
Notwendige Aktion: Atem Holen.
Hindernis: Kissen.
Aktion: Zappeln und Typen mit dem Kissen entsorgen 😉
Ich hoffe, Ihr seid danach noch Freunde.
Doch zurück zur Frage: Was sind Ziele? Und welche Rolle spielen sie in einem Leben?
Meist, wenn man sich die Frage “Was sind Ziele” stellt, steht man an einer Stelle in seinem Leben, an der man die bisher verfolgten Ziele in Frage stellt: “Möchte ich das mein restliches Leben machen?” Oder sich der Illusion hingibt, man hätte nie Ziele gehabt (s.o.) – Dann war das Ziel meist Bequemlichkeit und keine Verantwortung zu übernehmen (besonders nicht für das eigene Leben)
Die Frage ist also nicht ob du ein Ziel hattest, sondern WELCHE Ziele du bisher verfolgt hast und ob du vielleicht die ein oder andere Zielsetzung einer Überprüfung unterziehen möchtest.
Gerade bei der Suche nach neuen Zielen stellt sich die Frage: “Wozu möchtest Du das erreichen? Begeistert dich das? Und welches Bedürfnis in dir wird dadurch gestillt?” Dann folgen meist viele gute Strategien zur Zieleverfolgung. Doch die ergeben nur Sinn, wenn das Warum geklärt ist.
OK. Diese Fragen lohnen sich, bereits bei Träumen, Ideen und Visionen zu stellen. Denn auch hier ist es wesentlich, heraus zu finden, ob die Ziele wirklich dir selbst und deinen Bedürfnissen entspringen oder ob du gerade der Verlockung erliegst, gesellschaftliche Ziele zu übernehmen. Oder dir die Visionen von Freunden, Familie oder Idolen überstülpst.
Denn es wird der Zeitpunkt kommen, an dem du klar siehst und feststellst, dass du gerade 20 Jahre deines Lebens einem Ziel geopfert hast, mit dem dich nichts wirklich verbindet.
Doch was ist nun der Unterschied zwischen Traum und Ziel?
Was sind Träume?
Träume sind unerreichbar. Utopien, große Visionen, Ideale, die in dieser Form unrealistisch, aber sehr motivierend sind.
Träume sind also mehr eine Richtung, ein Leitstern, der vielleicht nie erreicht werden kann, doch der stets klar und eindrucksvoll am Firmament leuchtet. So ein Traum kann extrem konkret sein, oder auch eher vage. Wobei nach meiner Erfahrung die klaren und präzisen Träume die deutlich stärkere Sogwirkung mitbringen.
Auch wenn das nun sehr unkonkret und damit vielleicht nutzlos klingt, ist es extrem wichtig, dass große Träume hinter einem Ziel stehen.
Ich sehe das so:
Träume sind der Stoff, aus dem die Ziele geschneidert werden.
Holger Theymann
Wenn du also ein Ziel aus dem Traum eines Anderen schneiderst, mag das Ziel noch so perfekt definiert sein, der Stoff wird scheuern und kratzen und du wirst dieses Ziel nicht anziehen. Oder, wenn es nicht anders geht, dich hineinzwängen, so lange es notwendig ist. Doch das hat seinen Preis. Wundgescheuerte Stellen. Oder im Übertragenen Sinne: Übellaunigkeit, Kauf-, Alkohol- oder andere Süchte, Chronische Müdigkeit, Depression, Burnout.
Doch es gibt noch einen guten Grund dafür, deine Ziele aus deinen eigenen Träumen zu schneidern:
Sie halten dich bei der Stange. Auch wenn es mal ein schlechter Tag ist und du im tiefen Wellental der Problemsee bist. Dein Ziel längst nicht mehr im Blick hast. Dann sind große Visionen und Träume wie die Sterne. Zwar unerreichbar, doch sichtbar über alle Problemwellen hinweg. Sie Motivieren dich und zeigen dir die Richtung.
Doch was ist nun der Unterscheid zu Zielen? Was sind Ziele eigentlich, wenn nicht Träume?
Was sind Ziele statt dessen?
Ein Ziel ist sehr konkret. Im Optimalfall unmissverständlich. Und im Gegensatz zu Träumen, enthalten Ziele stets eine konkrete Definition, wann sie erreicht sind. Ziele MÜSSEN stets erreichbar sein. Und ein gutes Ziel ist so formuliert, dass ein beliebiger Fremder anhand der Zielformulierung erkennen könnte, wann genau das Ziel erreicht ist.
Damit das gelingt, werden Ziele meist nach Ziele Kriterien wie SMART oder PABSBRAGÖR oder AROMA definiert. Diese Kriterien helfen dir, deine Ziele unmissverständlich zu beschreiben.
Doch viel wichtiger: Die Zielearbeit – also die Konkretisierung deines Traum zu einem Ziel – hilft dir häufig, als Katalysator mehr Klarheit über dein Ziel, den Traum und häufig auch über dich selbst und deine Motivation zu gewinnen.
Konkrete Unterschiede: Was sind Ziele, was Träume nicht sind?
Ziele sind realistisch erreichbar.
Der Fortschritt auf das Ziel zu ist messbar
Das Ziel hat eine Deadline. Also einen konkreten Termin.
Ziele sind realistisch erreichbar
Träume und Ideale liegen meist im Unendlichen oder zumindest so weit weg oder sind so groß, dass sie realistisch nicht erreicht werden können.
Ganz anders Ziele: Ziele müssen erreichbar sein. Und nicht nur hypothetisch. Ziele müssen realistisch und von dir als demjenigen, der sich das Ziel setzt, erreichbar sein. Hast du nicht die geringste Idee, wie du ein Ziel (jemals) erreichen könntest? Dann ist es kein Ziel. Zumindest nicht nach dieser Definition.
Der Fortschritt auf das Ziel zu ist Messbar
Da ein Traum ein Ideal im Unendlichen verkörpert, kann er nicht erreicht werden. Fortschritte dorthin sind also nicht messbar (Oder wieviel % der Unendlichkeit sind 100 Meter?)
Ein Ziel dagegen soll so definiert sein, dass auch der Fortschritt auf dem Weg dahin messbar ist. Ist mein Ziel, 100 Meter zu laufen, dann kann ich den Fortschritt sehr präzise erkennen. Nach 25m habe ich 1/4 meiner Zielstrecke geschafft.
Genau zu sehen wieviel näher dich deine Arbeit heute an dein Ziel gebracht hat kann durchaus motivierend sein. Besonders deutlich wird das durch den Checklisten-Effekt oder Zielkorridor. Bei Checklisten wirkt beispielsweise das abhaken der erledigten Aufgaben motivierend.
Was sind Ziele: Ein Ziel ist ein Traum mit einem Termin
unbekannt
Das Ziel hat eine Deadline.
Wohlformulierte Ziele bauen einen gewissen Druck auf, durch den konkreten Termin, auf den du dich verpflichtet hast. Und gerade die “Am Abend vor Schluss der Fristverlängerung noch Steuererklärung Macher” unter uns kennen den motivierenden Nutzen solch einer Deadline. Sonst würde es nie gemacht.
Auch wenn sich hier mit Recht die Frage stellen lässt: Ist dann der Traum, aus dem du dieses Ziel geschneidert hast, wirklich dein großer Traum, wenn er dich nicht so sehr motiviert, dass du auch ohne Termindruck deine Sachen erledigst?
Die Frage ist berechtigt, doch ganz so einfach ist es leider nicht: Es gibt so viele Gewohnheiten und Glaubenssätze, die trotz großer Träume das Erreichen eines Zieles verkomplizieren können…
Was sind Ziele also anderes als Träume? Klar: Ziele sind realistisch, messbar und terminiert. Und es lohnt, sich für seine Zieldefinition Zeit zu nehmen. Auf lange Sicht kannst du so viel Zeit sparen.
Ziele Zombies
Das Problem der Ziele Zombies wird durch die üblichen Business Ziele Kriterien allerdings nicht gelöst (ist auch nicht ihr Zweck). Dieses Thema sollte bereits bei den Überlegungen zum Traum, aus dem das Ziel entsteht, berücksichtigt werden. Doch diese Vorstufe spielt im Business eben keine Rolle.
Wen interessiert schon, ob ein Angestellter sich mit dem großen Traum der Firmenbegründer identifiziert?
Stimmt: Es gibt auch ein paar wenige Firmen, die das sehr wohl interessiert. Zum Glück!
Doch noch mal zurück zum Traum: Wenn Ziele Zombies das sind, was von einem übrig bleibt, wenn man sich nur lange genug in den Traum eines Anderen gezwängt hat. Was passiert dann, wenn man Ziele aus seinen eigenen Träumen trägt und lebt?
Ziele, die passen und mit denen man sich richtig flauschig fühlt?
Eines ist klar: Diese Ziele ziehst du gerne an.
Was ist ein Ziel im Optimalfall? Ein Maßanzug aus deinen Träumen. Dann hältst du auch im tiefsten Wellental noch Kurs und hast eine so klare Vision, dass du jede Entscheidung simpel durch die Frage treffen kannst: Bringt sie mich näher zu meinem Ziel?