Rauhnächte: Bedeutung der Zeit zwischen den Jahren

Es ist eine Zeit von 12 Tagen zur Jahreswende, an denen ganz besondere Regeln gelten und die wir auch bei zieltraum seit ein paar Jahren immer intensiver in unseren Jahreslauf integrieren.

Und auch für die weniger spirituellen unter uns, ist das Jahresende ein guter Zeitpunkt, um sich die Frage zu stellen, ob du wirklich noch deinen Weg gehst und deiner inneren Stimme folgst. So oder so: Es ist ein guter Zeitpunkt für eine Jahresbilanz.

Rauhnächte Bedeutung

Diese 12 Nächte haben im Volksmund die unterschiedlichsten Namen: Sie werden Raunächte oder Rauhnächte, Zwölfnächte, Losnächte, Unternächte, Weihenächte, oder Zwischennächte genannt.

Eines ist also gesichert: Es geht um die Nächte.

Leider nicht: Denn die “Nacht” in Rauhnacht beschreibt tatsächlich den ganzen Tag – also von 0:00 Uhr bis 24 Uhr. Das könnte daher kommen, dass die Nächte im Winter – besonders zwischen den Jahren – die längsten Nächte des Jahres sind und sogar die Tage teilweise so düster sind, wie im Sommer die Nächte.

Gerade jetzt, wenn ich aus dem Fenster in den grauen, wolkenverhangenen Himmel sehe, fällt es mir nicht schwer, diesem Gedanken zu folgen. 

Doch wieso “Rauh”? 

Nun, einerseits waren die Rauhnächte natürlich besonders raue Nächte. Es sind schließlich die Tage nach Wintersonnenwende am 21. Dez und damit die Tage des Jahres, mit dem geringsten Sonneneinfluss. Das ist dunkel, kalt und häufig auch stark bewölkt oder Nebelig. Rauh eben.

Andererseits vermuten Manche, dass der Name Rauhnächte sich auf das mittelhochdeutsche Wort »rûch«, »haarig« bezieht. Es waren also Rûchnächte. Oder es hängt zusammen mit der Bezeichnung der Rau- oder Rauchware für Pelzwaren der Kürschner. Beides könnte passen, da in dieser Zeit die wilde Jagd mit Odin (oder Wotan), Frau Holle und ihre Geister und haarigen, felligen Dämonenscharen ihr Unwesen treiben. 

Es könnte natürlich auch sein, dass so ein Fell gut gegen die Kälte hilft, und spätestens zu den Rauhnächten, wirklich Jeder seine warmen Felle aus der Kiste holt 😉

Noch eine mögliche Wort Herkunft ist der Rauch. Also Rauchnächte. Denn schon die alten Germanen räucherten traditionell in den Rauchnächten Haus und Ställe aus. Sie wollten damit böse Geister vertreiben und Wohnstatt und Stall segnen, für das kommende Jahr.

Allein das Wort “Rauhnacht” hält also schon einige Rätsel für uns bereit. 

Doch: Wann sind sie eigentlich?

Rauhnächte Bedeutung der Rauhnächte 2022
Photo by jenmax on Deposit Photos

Wann sind die Rauhnächte 2022?

Die Rauhnächte 2022 werden eingeleitet (wie jedes Jahr) durch Mittwinter, am 21.12., Beginnen aber erst am 25.12. um 0:00 Uhr (also in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember) und enden am 05.01. um 23:59 Uhr, in der Nacht auf Hl. Dreikönig.

Wann ist Wintersonnenwende?

Doch Vorsicht: Mittwinter, bzw. die Wintersonnenwende verschiebt sich jährlich um rund 6 Stunden, da das kalendarische Jahr nicht zu 100% mit dem Sonnenjahr übereinstimmt. Das wird zwar durch die Schaltjahre wieder bestmöglich korrigiert, sorgt aber dennoch für interessante Abweichungen, die einem manchmal noch etwas Zeit verschaffen vor den Rauhnächten bedeutend mehr erledigt zu bekommen. So kann sie gelegentlich auch auf den 22.12. fallen: (Quelle Wikipedia)

Wann sind die 4 wichtigsten Rauhnächte?

Alle Rauhnächte sind eine besondere Zeit und ihnen wird nachgesagt, dass der Kontakt zu den Ahnen oder zur eigenen Spiritualität an diesen Tagen außergewöhnlich leicht fällt. Doch ein paar Tage sind Rauhnächte mit besonderer Bedeutung:

Rauhnächte Bedeutung Winter Rauhnächte 2022
Photo by paulgrecaud on Deposit Photos

Bedeutung und Ursprung der Rauhnächte

Jetzt sind die alten Germanen nicht gerade für ihre ausufernden Bibliotheken bekannt, was es etwas erschwert, das Brauchtum eindeutig einzuordnen. Doch lasst uns einen Blick auf den Ursprung der Rauhnächte werfen:

Wie kommt es zu den 12 Nächten?

Die Antwort haben für uns die alten Germanen. Denn nach dem germanischen Kalender gab es  einen Wechsel von Sonnenjahr und Mondjahr. Das Mondjahr hatte nur 354, das Sonnenjahr aber 365 Tage. Die daraus entstehende Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten ist im Mondkalender nicht existent und stellt einen Puffer dar, durch den Mond und Sonnenkalender aneinander angepasst werden. Diese Zeit ist die im Volksmund bekannte “Zeit zwischen den Jahren”, “Tote Zeit” oder auch die Rauhnächte.

Bedeutung der Rauhnächte

Bei allen überlieferten Traditionen aus den unterschiedlichsten Regionen gibt es immer wieder die Selben wesentlichen Bestandteile:

Genau darum geht es in den Rauhnächten: Äußerem wie auch innerem Schatten und Dunkelheit Beachtung schenken, damit etwas verändern und den Weg ins Licht mit leichtem Herzen beschreiten können.

Und mit genau auf diese Kernelementen können wir uns auch heute noch einlassen. Denn in unseren immer digitaleren Welt, wird die Sehnsucht nach Verbundenheit, Natur, Mystik und Spiritualität immer größer.

Rauhnacht Bedeutung Perchtenläufe böse Geister vertreiben
Photo by sergiodv on Deposit Photos

Die Wurzeln der Rauhnächte: Mystische Geschichten der Germanen

Die alten Germanen lebten als Bauern und Jäger in Dorfgemeinschaften zusammen. Wenn der Schnee lag und die Bittere Kälte am größten war, wollte man besser nicht das Haus verlassen. Viel konnte man draußen ja eh nicht ausrichten. Die Feldfrüchte waren eingebracht, die Zeit zu jagen ist kurz, wie der Tag.

So saß man zusammen und während die Natur ruhte, saß die Familie am Feuer in der Wohnstube, sinnierte über Vergangenheit und Zukunft und erzählte Geschichten.

Brauchtum und Aberglaube rund um die Rauhnächte

Die magische Zeit zwischen den Jahren, in denen die alten Naturgesetze nicht mehr gelten und der Schleier zwischen den Welten nur ganz dünn ist. Dies ist die Zeit für den Kontakt zum Übernatürlichen, zum Orakeln, mit den Toten zu sprechen, den Einen Ring zu schmieden…. oder… oder einfach mal die Technik ruhen zu lassen und sich selbst all die Fragen zu stellen, für die im Trubel von Alltag, Arbeit und Social Media häufig die Zeit fehlt. 

Über die Jahrhunderte hinweg haben sich mannigfaltige Bräuche und Geschichten um diese besondere Zeit des Jahres entwickelt: Man kann Tiere sprechen hören, die Wilde Jagd fegt um die Häuser, Kerzen im Haus und an Fenstern bei Dunkelheit aufstellen, um Ahnengeister anzulocken oder zu Silvester richtig viel Lärm machen, um böse Geister zu vertreiben.

Die wilde Jagd in den Rauhnächten Odin Wotan Hulda Holle Geister Götter
Foto von Geran de Klerk

Die wilde Jagd

Die wilde Jagd (Jacob Grimm, Deutsche Mythologie 1835) ist eine mystische Jagdgesellschaft aus Göttern, Totengeistern von zu früh Verstorbenen und Dämonen. Manchmal auch aus Mitgerissenen Seelen, Hunden und Dämonen.

In einer Überlieferung wird die wilde Jagd vom germanischen Gott Odin, der auch „Wilder Jäger“ genannt wird, und seiner Frau Holle angeführt. Ihnen folgen die Seelen der zu früh Verstorbenen. Das Totenheer jagd über den Himmel mit Sturm, Gerassel, Schreien und Geheule.

Dieses Totenheer bezieht sich in der nordischen Mythologie auf Ragnarök, den Weltuntergang. So ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen der alten Zeit mit Sorge an ihren Feuern blieben und hofften, dass das Ende der Welt dieses Jahr noch an ihnen vorüber geht.

Doch wehe dem, der die Wilde Jagd beobachtet. denn der wird von ihr mitgerissen und muss von da an mit ihr ziehen. Deswegen sollte man sich in den Rauhnächten besser nicht das Haus verlassen, bis das Getöse vorüber ist.

Odin und Frau Holle kann man während der Wilden Jagd aber auch freundlich stimmen, indem man ihnen Speisen als Opfer bringt. Man platziert beispielsweise etwas vom Weihnachtsessen vor der Tür oder unter Obstbäumen im Garten. Gerne gegessen wird Brot, Erbsen, Bohnen, Grütze, Kuchen, Gebäck, Mohn, Körner, Milch, Tabak und Schnaps.

Auch für die eigenen Ahnen kann man Opfer darreichen. Hier empfiehlt sich aber eher ein Licht im Fenster, Räuchern oder eine Spur aus Körnern oder Mehl, vom Friedhof zur eigenen Tür.

Je nach Land sind die Teilnehmer der Schar unterschiedlich. Mal ist es Odin oder Wotan mit Frigga, Freya oder Frau Holle (die auch als Holda, oder Hel, die germanische Totengöttin bekannt ist). In einer Überlieferung war sogar von Diana, der römischen Göttin der Jagd die Rede. Sie reitet, begleitet von Sturm, Donner und Tosen, durch die Lüfte. Manchmal auf Pferden, doch in manchen Varianten auch auf Uhu oder, in Amerika, im Kanu.

Die Geschichte von Frau Holle, die von den Gebrüdern Grimm zusammengetragen wurde, handelt übrigens von genau dieser Frau Holle. 

Doch wem die übernatürlichen Jäger wohlgesonnen sind, dem können sie auch Gutes bringen. Diese Dualität wird uns noch durch die ganzen Rauhnächte begleiten. Licht und Schatten liegen in der Zeit zwischen den Jahren ganz nah beieinander. Und – wer weiß – vielleicht sind ja auch jenseits der Rauhnächte manche Widersacher eher als Dualität zu betrachten?

Runen werfen in den Rauhnächten Zukunft vorhersagen Orakeln
Photo by Carla Santiago on Unsplash

Orakel sagen das Wetter voraus

Das Zwiebelorakel beispielsweise sagt das Wetter für das gesamte kommende Jahr voraus.

Und das geht so: 

Du halbierst und schälst eine oder mehrere Zwiebel. Dann löst du die Zwiebel-Schichten, die wie Schalen um den Kern herum liegen ab, um sie als Schälchen zu verwenden. In 12 Zwiebelschalen wird nun ein Teelöffel Salz gegeben. Die Schalen werden den Monaten zugeordnet (z.B. indem ein Post-It mit dem Monatsnamen darunter gelegt wird, oder indem ein Zahnstocher mit einer Fahne mit dem Monatsnamen in die Zwiebel gestochen wird.)

Nach 24h wird kontrolliert, in welcher Zwiebelschale das Salz Wasser (Zwiebelsaft) gezogen hat. Je nach Feuchtigkeit, werden das regnerische oder eher trockene Monate.

Doch auch wenn dir der Wetterbericht im Internet ausreichen sollte: Ob mit Runen, Kaffeesatz oder Tarot-Karten: Die Rauhnächte sind die Zeit des Orakelns. Vielleicht geben dir deine Ahnen ja auch Tipps durch den Teebeutel? Und wenn es nicht deine Ahnen sind, ist es vielleicht einfach deine eigene Intuition, die versucht ihre Impulse in Erinnerung zu bringen. Hinhören kann sich lohnen.

Sprechende Tiere Rauhnächte 2022 Rauhnächte Bedeutung
Photo by Jason on Unsplash

Sprechende Tiere

Laut Volksglauben sprechen während der »Lüttenweihnacht« (= Tier-Weihnacht) manche Tiere um Mitternacht die Sprache der Menschen und verraten, wie deine Zukunft aussehen wird.  

Da man aber in den Rauhnächten besser nicht das Haus verlassen soll, da ja außen die Dämonen und Geister ihr Unwesen treiben, kann es ein gefährliches Unterfangen werden, die Tiere zu belauschen. Noch schlimmer ist, dass jeder, der die Tiere belauscht, unmittelbar danach verstirbt.

Wäsche aufhängen in den Rauhnächten 2022 ist keine gute Idee Rauhnächte Bedeutung

Verbot des Wäschewaschens

Man soll während der Rauhnächte keine schweren Arbeiten verrichten. Das schließt Wäsche waschen mit ein – denn im Gegensatz zur modernen Waschmaschine, war das Waschen zur Zeit der alten Germanen noch ein echter Knochenjob.

Noch gefährlicher war dabei aber das Aufhängen der Wäsche zum Trocknen. An der Wäscheleine könnte die Wilde Jagd hängen bleiben, was sie erzürnen würde – und den Zorn von Göttern, Geistern und Dämonen, will nun wirklich niemand abbekommen.

Doch auch weiße Wäsche – besonders Bettleinen – sind gefährlich. Denn Frau Holle, so heißt es, würde die Betttücher mitnehmen und im kommenden Jahr als Leichentücher für jemanden aus dem frevelnden Haus zurückbringen.

Ordnung und Sauberkeit

Noch vor den Rauhnächten soll man sein Haus in Ordnung bringen. Alte Rechnungen begleichen, Verliehenes zurückgeben und Aufräumen.

Das ist ganz besonders deswegen nützlich, da sich die dunklen Gestalten der Rauhnächte, sich besonders in Chaos, Unrat und allgemeiner Unordnung am wohlsten fühlen.

Und nach dem hermetischen Getz “Wie außen, so innen”, sollte man auch gleich sein Inneres mit aufräumen

Rauhnacht Bedeutung Rauhnächte 2022

Mit den Ahnen kommunizieren

An den Portaltagen, aber auch grundsätzlich in den Rauhnächten ist der Schleier zwischen den Welten nur sehr dünn. So wird auch die Kommunikation mit Ahnen und Toten begünstigt, wenn die Welt der Geister näher an die Welt der Menschen rückt.

Mit den Ahnen zu sprechen ist ja nicht bedenklich. Ungewöhnlich ist es nur, wenn man Antworten erhält. Doch genau das soll in den Ritualen der Rauhnächte möglich sein.

Eine Komponente soll dabei der Fliegenpilz gewesen sein, der als psychoaktive Substanz konsumiert wurde. Ob er nun die Gespräche mit den Ahnen ermöglichte, oder der Drogentrip den Germanen half, sich alle Gespräche, die ihnen wichtig waren einzubilden, kann ich nicht beurteilen. (Vorsicht: Das soll keine Empfehlung sein, Fliegenpilz zu konsumieren. Das kann üble Gesundheitsschädliche Folgen haben.)

Ohne Frage wird aber die Entschlossenheit, mit der ein Unterfangen im nächten Jahr begonnen wird, eine Andere sein, wenn sie in einem Gespräch mit den Ahnen oder Gottheiten abgesegnet wurde.

Orakeln in den Rauhnächten Rauhnächte Bedeutung Rauhnächte 2022
Photo by Lan Gao on Unsplash

Die Rauhnachtstage als Vorausschau ins kommende Jahr

Und wenn man schon mit Göttern, Geistern und Ahnen kommuniziert, könnte man doch auch gleich fragen, was das kommende Jahr so bringt.

Was so einfach klingt, erweist sich oft als schwieriger als erwartet. Denn wer nicht weiß, was er will, kann auch nicht dir richtigen Fragen stellen, die ihm weiter helfen.

Aus diesem Grund schenkten die alten Germanen auch der Innenschau viel Aufmerksamkeit. Sie ließen die Arbeit Arbeit sein und nutzten diese besonderen Tage, um nach Möglichkeit viel in der Natur zu sein und sich wieder mit dieser zu verbinden.

Doch für diejenigen, die mit sich im Reinen sind und vielleicht sogar ihren Weg der Anbindung gefunden haben, bieten die Rauhnächte eine tolle Möglichkeit mehr Klarheit über das kommende Jahr zu gewinnen.

Es heißt sogar, dass alles, was dir in den Rauhnächten passiert, eine Bedeutung für das kommende Jahr hat. Jede der 12 Rauhnächte ist einem Monat des kommenden Jahres zugeordnet. (Die erste Rauhnacht dem Januar, die 2. Rauhnacht dem Februar…) Früher wurde hier bei vor Allem auf das Wetter geachtet. Da eine schlechte Ernte das Leben kosten konnte, war das Wetter damals auch bedeutsamer, als wir es heute empfinden.

Doch grundsätzlich gab es in diesen Tagen Zeichen. Sichtbare oder unsichtbare. Träume, Begegnungen, Zufälle, Überraschungen etc. Und wenn die Zeichen nicht von alleine kamen, oder man sie nicht erkennen konnte oder wollte, wurde noch orakelt. Runen werfen, Zwiebelorakel, Tarotkarten, Teeblätter… oder Bleigießen.

Kleine Geschichte für die, die nicht wirklich an Geister und Vorhersagen glauben:

Ich hab kürzlich mit einem Unternehmer gearbeitet, der sich bei einer, für ihn enorm wichtigen Entscheidung einfach nicht entscheiden konnte. Wir hatten schon einen halben Tag gearbeitet, doch die Entscheidung fiel ihm noch immer schwer. Also riet ich ihm, sich mal auf ein Experiment einzulassen. Er sollte seine Ahnen anrufen und eine Münze werfen. Die Ahnen würden schon dafür sorgen, dass die richtige Seite oben liegt.

Nach etwas gut Zureden ließ er sich auf das Experiment ein und warf die Münze. Guckte auf das Ergebnis und schüttelte den Kopf. “Nein. genau das hatte ich befürchtet. Das will ich auf keinen Fall.”

Und so hatte er sich entschieden.

Manchmal braucht es gar nicht die Weisheit der Ahnen. Wir müssten nur unser Wissen und Emotionen auf eine Linie bekommen.

Dazu kommt: Egal, welche Karte du z.B. beim Tarot ziehst: DU bist es, der interpretiert, was sie bedeutet. Und da spielen Deine Glaubenssätze, Filter, Erfahrungen etc. eine Rolle. Du kannst also diese Vorhersagen auch nutzen, um dich selber besser kennen zu lernen.

Unsere Rauhnächte 2022 Rauhnacht Rituale
Foto von Zachary Kyra-Derksen

Unsere Rauhnächte 2022

Wir haben uns entschieden, unsere ganz persönliche Zeit zwischen den Jahren mit der Wintersonnenwende (Mittwinter) zu beginnen. Davor wollen wir für das alte Jahr die letzten Arbeiten erledigen und zur Ruhe kommen. Die Ruhe der Rauhnächte bekommt so eine besondere Bedeutung. Die Arbeit des alten Jahres sind getan, die Arbeiten des kommenden Jahres sind noch nicht begonnen. Wahrlich heilige Tage.

Ich freue mich tatsächlich schon sehr auf diese besinnliche Zeit mit täglich einem kleinen Ritual nur für mich und meine Familie. Und natürlich werden auch meine Ziele und Widersacher eine Rolle dabei spielen 🙂

Wenn es dich interessiert: Ich schreibe auch gerade an einem Artikel über meine Rauhnächte Vorbereitung, der auch hier auf dem Blog erscheinen wird.

In diesem Sinne: Gute Rauhnächte und einen guten Rutsch ins nächste Jahr.

3 Wege zur Selbsterkenntnis

Es führen mehrere Wege zur Selbsterkenntnis, wer du wirklich bist, was dich aus macht. Und sie sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können.

Da jeder Mensch andere Stärken und Bedürfnisse hat, werden im Folgenden drei sehr unterschiedliche Wege zur Selbsterkenntnis beleuchtet. Möglicherweise ist jeder für sich ein “kleines bisschen” extrem. Vielleicht aber ist einer davon auch für dich genau richtig.

Der Weg des Einsiedlers

Eines der häufigsten Probleme beim Versuch, das Leben deiner Träume zu leben, ist der Einfluss des Umfelds.

Die Gesellschaft hat eine Erwartung dir gegenüber. Deine Freunde, Kollegen und Familie kennen dich auf eine Art, die sie gewissen Verhaltensweisen erwarten lässt.

Es gibt sozusagen eine Formvorlage unseres Charakters. Unsere Rolle passt in die Erwartungen unseres Umfelds wie ein Puzzlestück

Puzzle
Photo by Ryoji Iwata on Unsplash

Eine Rolle, bestehend aus den Erwartungen und Erfahrungen unseres Umfelds. Es ist die Rolle, die wir täglich spielen. Die Maske die wir tragen, auch wenn wir eigentlich innerlich bereits weiter gegangen sind und uns entwickelt haben. Doch wir können es nicht ausleben. Der Maskensog hält uns in der alten Form. Die Erwartungen unseres Umfelds an unsere Identität fesselt uns.

Doch was, wenn wir die Fesseln sprengen und ausbrechen?

Die meisten Menschen, reagieren sie mäßig aufgeschlossen, wenn sich plötzlich ein Element ihrere Welt beginnt zu verändern. “Du kannst doch nicht einfach…” “Du meinst doch nicht, dass das etwas verändert…” sind typische Satzelemente, die du plötzlich zu hören bekommst. Und du findest dich schnell in einer Disskussion, in der du deine gewählte Veränderung rechtfertigen darfst. Rechtfertigen, vor Menschen, von denen du vielleicht eher Unterstützung erhofft hattest.

Du kannst dich statt dessen, auf deinem Wege zur Selbsterkenntnis, nach Innen besinnen. Den Einfluss deiner Mitmenschen reduzieren und dich mehr darauf konzentrieren, was du wirklich selber willst.

3 Wege der Selbsterkenntnis - Die Höhle
Photo by Katherine Kromberg on Unsplash

Und auch mag sich der Rückzug zwar lohnen, um sich in der Ruhe Klarheit zu verschaffen, über die eigenen Bedürfnisse. Doch das Traumleben der Meisten von uns beinhaltet vermutlich ein Leben außerhalb der Höhle.

Insb. sind die Höhlen im deutschen Voralpenland als Wohnort für den Durchschnittseuropäer leider nur mäßig empfehlenswert und auch rechtlich problematisch.

Was zumindest bedeutet: Das ist keine Dauerlösung.

Du wirst also die Stärke brauchen, deinen Traum auch gegen den Gegenwind deines Umfelds durchzusetzen.

Der Weg des Egoisten

Es ist doch wahr: wir sagen dauernd “Ja” zu Dingen, die wir gar nicht wollen. Weil wir niemanden verletzen wollen, weil wir höflich sein wollen, weil wir gemocht werden wollen.

Und doch ist jedes diplomatische “Ja” eine Lüge, wenn wir eigentlich “Nein” meinten.

Witzigerweise hilft uns unser inneres System dann gerne durch unsere Widersacher. Wir vergessen den Termin der Party, auf die wir nur aus Höflichkeit gehen würden in den Kalender einzutragen, verknacksen uns den Knöchel, kurz vorm Umzug dieses entfernten Bekannten, bei dem wir nur zugesagt haben, weil es zu dieser unangenehmen Stille gekommen ist…

Ärgerlich daran ist nur: Weder wir selbst, noch unser Umfeld findet das auf Dauer toll.

Ehrlicher wäre es da doch, einfach gleich ehrlich zu sein: “Nein, ich mag nicht auf Deine Party kommen.” – “Ob ich einen Termin habe? Nein. Ich habe einfach keine Lust.”

Dieser der Wege zur Selbsterkenntnis führt durch die Wahrheit. Kalt, klar, direkt.

3 Wege zur Selbsterkenntnis - Der Weg des Egoisten
Photo by Warren Wong on Unsplash

Sicherlich gibt es auch freundlichere Varianten. Und doch ist es mal eine spannende Übung für viele Menschen, einfach mal vollständig ehrlich zu sein und zu sich selbst zu stehen.

Der Nachteil: Auf diesem der Wege zur Selbsterkenntnis wird man leicht als Egoist wahrgenommen, denn es kann nicht jeder damit umgehen, nicht freundlich belogen zu werden, sondern die ungeschminkte Wahrheit zu hören.

Der Vorteil: Die Menschen die bleiben, gewöhnen sich irgendwann daran, dass sie sich auf das verlassen können, was du sagst. Auch im Guten. Und dein System wird dich darin unterstützen. Du wirst merken, dass Du plötzlich deutlich weniger schusselig und vergesslich sein wirst.

Und: Du wirst nicht nur deine Freunde besser erkennen, sondern auch dich selbst auf diesem der Wege zur Selbsterkenntnis deutlich besser kennen lernen.

Der Weg der Kommunikation

Nicht für Jedermann bieten sich die beiden genannten Wege zur Selbsterkenntnis an. Als Eremit ist man doch recht allein und als stets die Wahrheit sprechender Egoist braucht man ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und muss Trennungen von Menschen akzeptieren, die mit zu viel Wahrheit nicht umgehen können.

Doch was wäre, wenn du einfach mit Menschen reden könntest, um zu erfahren, wer du bist? Um dich selbst besser zu verstehen?

Der Weg der Kommunikation auf den 3 Wegen der Selbsterkenntnis

Es kann so einfach sein…

Frag doch einfach mal dein Umfeld. Deine Freunde, deine Eltern, vielleicht sogar deine Kollegen, welches Bild sie von dir haben. Was sind deine Stärken und Schwächen? Wenn du ein Superheld wärst, wer wärst du? Was ist an dir besonders? Besonders liebenswert? Was ist evtl. unangenehm? Du wirst dich wundern, welche Erkenntnisse du über dich in solchen Gesprächen gewinnen kannst und wie viel du bei der Gelegenheit über dich lernen kannst.

Denn wenn einer deiner Kontakte ein Bild von dir hat, ist das eines. Doch wenn sich Eigenschaften davon durch viele Beschreibungen von nahestehenden Menschen ziehen, dann darfst du vielleicht darüber nachdenken.

So unterschiedlich die Wege zur Selbsterkenntnis auch sind, so führen sie doch alle zu einem: Näher zu deinem wahren Ich.

Egal ob Einsamkeit, Ehrlichkeit oder Kommunikation. Du kannst auf jedem dieser Wege zur Selbsterkenntnis mehr über dich selbst erfahren. Und mehr Bewusstsein über dich selbst führt zu mehr Verständnis, was dich wirklich motiviert und wie du deine Ziele leichter erreichst.

BewusstSEIN und kraftvoll TUN durch innere Führung

Bewusstsein? Innere Führung? Nicht die Bohne! Was habe ich mich beeilt, heute recht früh aus dem Büro zu kommen! Schnell nach Hause gehetzt und nun….spüre ich, dass ich mich eine halbe Stunde auf die Couch legen werde. 

DABEI MUSS ICH DOCH NOCH DIESEN BEITRAG FERTIG MACHEN!

Aber so ist es…

Wenn die innere Führung “Pause” sagt

Mein Körper, meine Seele möchten ausruhen. Ja, und da gibt es diesen Anteil, diese Instanz in mir. Die, die WEISS wo und wie es am besten fließt: Mein Leben. Und diese Stimme, dieses Bewusstsein, ist mittlerweile ziemlich laut und deutlich. Zum Glück!

In diesem Beitrag möchte ich zeigen, was ich unter innerer Führung verstehe und warum es so wichtig ist, sich mit ihr anzufreunden und zu beschäftigen. Wichtig für uns Alle.

Und ganz besonders für all die Menschen, die Ziele – vielleicht sogar große Ziele! – verfolgen, in ihrem Leben. Ihnen kann ihr Bewusstsein Navi und Lehrer sein, und die innere Führung Antrieb in schwachen Momenten. Sie hilft ganz wunderbar dabei, die Kräfte sinn- und maßvoll einzusetzen. 

Nur weniges ist wertvoller für einen erfolgreichen Weg z.B. in die Selbständigkeit, wie die eigene innere Führung kennenzulernen, zu erfahren und ihr ganz und gar vertrauen zu lernen. 

Über innere Führung, innere Stimme überhaupt nachzudenken, setzt die Annahme eines Anteils in uns voraus, der über tieferes Wissen und Weisheit verfügt, als unser „normaler“ Alltagsverstand. 

Bewusstsein, innere Führung, höheres Selbst…

Manche nennen das: Seele. Oder „Höheres Selbst“. Ich nenne es Herzensstimme, denn ich bin eine „Fühlerin“. Ich fühle mittlerweile unmittelbar, was meine Herzensstimme mir sagt. Nur in ganz besonderen Momenten – z.B. in unmittelbarer Gefahr – höre ich wirklich Worte in den Ohren auch.

Welches auch immer Dein bevorzugter Kanal für die innere Wahrnehmung ist: es gibt sie, Deine innere Führung und Du kannst lernen sie wahrzunehmen.

Wenn Du dann die ersten Schritte auf diesem Weg gegangen bist, stellst Du ganz schnell fest: Deine Führung hat zwei Geschwister im Gefolge, die Du auch kennenlernst wirst, wenn Du Dich Deiner inneren Führung öffnest. Diese beiden heißen MACHT und (Selbst)VERANTWORTUNG.

Diese DREI sind unzertrennlich und Du tust gut daran, sie gleichwert(ig) zu schätzen und ihre geschwisterliche Verbindung (an)zuerkennen. 

drei Eigenschaften ein Bewusstsein eine innere Führung
Foto von Dim Hou on Unsplash

Und…ich sach ma…diese Drei in Dir gut zu kennen, zu lieben und bewusst zu händeln, macht Dich super stark und ausgeglichen zugleich!

Denn wenn Du Deiner inneren Führung folgst, ermächtigst Du Dich selbst. Du ermächtigst Dich, die Führung und die Macht über Dein eigenes Leben und Sein auszuüben. Und schon lauerte die dritte im Bunde: zu verantwortest auch zu 100% Deinen Weg. Keine Macht der äußeren Welt kann das für Dich tun. Kein Mensch außerhalb von Dir kann Deinen Weg für Dich gehen. Auch wenn die ersten Meter wackelig und voller Unsicherheiten sein mögen…Du wirst schnell immer sicherer und…selbstvertrauter. Du wirst Dir Deiner Selbst bewusster werden.

Und Du kannst ganz bald Deine Energie und Kraft besser einteilen und im genau richtigen Moment auch einsetzen. So erreichst Du leicht und ohne Anstrengung viel mehr. Erreichst Deine Ziele.

Deine Ziele erreichst Du dann ganz leicht und freudig, wenn Du Dich Deiner inneren Führung/ Deiner inneren Stimme anvertraust. Deinem Navi für Deinen Weg. 

Du kannst Dich natürlich auch entscheiden – entgegen der Empfehlung Deines Navis – sämtliche Nebenstraßen abzufahren und auch nochmal eine Weile in einer ganz anderen Richtung Deinen Weg zu suchen. Wahrscheinlich kommst Du irgendwann so auch ans Ziel, aber wahrscheinlich viel später, mit mehr Widerstand und Du musst dich viel mehr verausgaben dabei.   

Ich musste mir vorhin einen kleinen Schupps geben… Ich war so sicher, dass ich unbedingt und sofort weiterarbeiten MÜSSTE an diesem Beitrag, weil ich sonst niemals fertig werden würde. 

Zum Glück aber habe ich diesen bloßen Gedanken überwunden, bin meiner inneren Führung gefolgt und habe letztendlich 20 Minuten geschlafen. Bin dann ohne Wecker aufgewacht und nun so frisch, wie ich selbst heute Morgen nicht war. Ich habe das Notebook aufgeklappt und ein leeres Dokument aufgerufen. Dann habe ich einfach drauflos geschrieben. Und: es floss. Und ich wusste: alle anderen Worte, Seiten und Teile, die ich schon in den Tagen zuvor geschrieben hatte, waren nur Übungen für DIESEN Moment gewesen. 

Diesen Moment, in dem ich Dir von innerer Führung, Deiner Herzensstimme und dem Segen, den sie für Dich bereit hält, erzählen wollte.

Von Herzen alle Liebe für Dich!

AYNA

Ich will eine Pause!

Ich will eine Pause! Keine 5 min, nein: Richtig Pause machen! So mit “Kopf endlich mal wieder richtig frei kriegen” und endlich mal nicht das Gefühl haben, gejagt zu werden von meinen 134.658 Aufgaben.

Ich kann nicht mehr! Jeden Tag gegen den Social-Media-Strom anschwimmen. Posten, posten, kommentieren… alles um nicht vergessen zu werden. Um vielleicht doch eine Marke aufbauen zu können, vielleicht doch als Coach erfolgreich zu werden.

Was war?

Vergessen.

Schnell eine Tasse Kaffee holen – Dann geht es weiter…

Willkommen in meinem Kopf

Werbung schalten, den Kongress bewerben, Herzblut hinein stecken, über den eigenen Schatten springen. Und etwas geschockt die Auswertung sehen: 8,53 € pro Klick? Wahnsinn. Dann lieber wieder abschalten.

Wieso?

Die Beobachtung:
Jeder 100. Besucher der Webseite bucht den kostenlosen Kongress.
Jeder 10. Besucher eines Kongresses bucht das Premium-Programm.

Die Rechnung:
8,53 x 100 x 10 = 8.530 € pro Teilnehmer in einem Programm für 360 € im Jahr.

Nicht nur, dass ich ein Werbe-Budget von 853.000 € bräuchte, um die 100 Teilnehmer in mein Programm zu bekommen, die finanziell dafür sorgen würden, dass ich mich voll um diese Gruppe kümmern könnte…
Bis der ROI (return of investment) erreicht wäre, müsste jeder Teilnehmer 23,7 Jahre zahlendes Mitglied bleiben. Und das nur um das Werbebudget auszugleichen. Gelebt hätte ich in diesen 23,7 Jahren dann von Luft und Liebe.

Kurz: Irgendwas passt da noch nicht.

Wie haben das Andere geschafft? Ist die Zeit des sichtbar Werdens über Facebook vorbei? Müssen neue Strategien her? Oder ist meine Werbung einfach zu schlecht?

Orientierung

Zugegeben: Ich sollte vielleicht meinen eigenen Ratschlag befolgen und manche Dinge von Experten erledigen lassen. GERADE weil Geld und Zeit knapp sind.

Oder will ich noch 5 Jahre auf Minimum vor mich hin vegetieren?

Gerade stelle ich fest, wie mich das Schreiben vom ursprünglichen Titel entfernt hat: Ich will eine Pause.

Doch, wenn man darüber nachdenkt: So weit fort haben mich meine Gedanken gar nicht getrieben.

Will ich wirklich eine Pause?

Ja! Will ich! Ich will eine Pause. Pause machen, die Füße hoch legen und endlich meine Ruhe haben. Doch wovon?

Ich will eine Pause. Wirklich!

Ich will eine Pause davon, teuer Werbung zu schalten, die dann nicht konvertiert!

Ich will eine Pause von Kooperationen, bei denen ich nur drauf zahle.

Ich will eine Pause vom Schreiben auf Facebook. Ich treffe ja offensichtlich nicht den Nerv der Zeit für die digitale Bildzeitung, sondern stecke nur Unmengen an Zeit in ein schwarzes Loch.

Ich will eine Pause von Fehlinvestitionen in Firmen, die viel versprechen und mich nach halb getaner Arbeit sitzen lassen. (Ja, Verträge mit horrenden Strafen hätten das verhindern können… ich werde das für die Zukunft ergänzen 😀 )

Ich will eine Pause davon, mir über Verträge und Rahmenbedingungen den Kopf zu zerbrechen. Bis hin zu der Frage, ob mein Geschäftsmodell durch Artikel 13 nicht sowieso unhaltbar wird.

Ich will eine Pause von der Frage: Wenn es so viel Widerstand in meinem Business gibt, bin ich dann auf dem richtigen Weg? Sollte es nicht leicht gehen, wenn ich meinem Herzen folge? Folge ich denn meinem Herzen? Höre ich mein Herz unter dem ganzen Geschrei in meinem Leben überhaupt?

Ich will eine Pause davon, eine Pause zu brauchen. Wo ist denn meine ganze Energie hin? Kaum springen in meinem CoCreation-Projekt 50% der Leute spontan ab, schon stelle ich die Idee in Frage und bin energielos und platt?

Ich will eine Pause. Denn ich will mit meinen Projekten richtig durchstarten.

Pause machen - ich will eine Pause
Durchstarten? Dann mach mal Pause.

Heul nicht – Was willst Du denn?

Ich will mein Ziel noch klarer formulieren.

Ich will mir mehr Zeit für mich nehmen um auf mein Herz zu hören.

Ich will mit Partnern arbeiten, die mich ebenso unterstützen, wie ich sie.

Ich will Vereinbarungen treffen, die auch eingehalten werden.

Ich will mit voller Energie meinem Traum folgen.

Denn wann bin ich am begeistertsten? Wann bekommt mein Gesicht Farbe und ich sprühe und sprudle auf ein Mal über vor Energie?

Wenn ich Menschen helfen kann. Besonders als Coach. Wenn ich die Schwachstellen ihrer Strategien erkenne, die sie abhalten ihre Ziele zu erreichen. Wenn ich Dir helfen kann, Deine Berufung und Deine Stärken zu erkennen. Denn ich will Dir helfen, Dein Licht zu entzünden.

Puh. Das klingt ja fast, wie die Neujahrsansprache der Kanzlerin…

Dein Licht entzünden?

Nein! Das muss ich gar nicht.

Dein Licht war schon immer da. Du warst schon immer großartig und hast diese Stärken auch schon vor unserem Gespräch. Ich helfe Dir nur, den dicken Vorhang aus Selbstzweifeln zu entfernen und die Luftzufuhr für Dein Leuchtfeuer wieder zu öffnen.

Atme, lebe, strahle!

Ziele im Leben – oder vom Esel und der Karotte

Wir alle haben eine Vergangenheit, eine Gegenwart und eine Zukunft. Wie lang letztere ist wissen wir zwar nicht, aber gehen wir mal davon aus, ein paar Tage reicht sie mindestens noch. Also noch genug Zeit für Ziele im Leben?

Auf der Suche nach dem glücklich sein.

Ungefähr 20 Jahre lang und da ich nun 47 Jahre alt bin, bedeutet das: fast mein gesamtes Erwachsenenleben, habe ich mich mit Vergangenheit und Zukunft beschäftigt. Zuerst natürlich mit der Vergangenheit. Es galt jahrelangen sexuellen Missbrauch aufzudecken, das Gefühl nicht gewollt zu sein zu bearbeiten, Glaubensätze aufzulösen, mein „o.k. sein“ zu finden, glücklich zu werden.  Was man eben so macht in der Szene der Persönlichkeitsentwicklung. Trainings, Seminare, Einzelsession. 

Den Sinn im Leben gefunden

Und da ich die Arbeit liebte, habe ich nicht nur meine Vergangenheit damit aufgeräumt, sondern aus ihr meine Zukunft gemacht. Ich machte die Ausbildung zur Trainerin und später zur Therapeutin.  Jetzt half ich anderen und ich war bereit die Welt zu retten. Mein Leben hatte eine Richtung,  ich hatte den Sinn in meinem Leben gefunden und voller Motivation machte ich mich an die Arbeit. Ich hatte so unendlich viel Ziele in meinem Leben. Und damit ich das tun konnte, musste ich natürlich noch besser werden.

Die Motivation ein besserer Mensch zu werden

Ich habe Vision-Boards erstellt, Bücher gelesen, meditiert, hatte Mentoren, hab am meinem Mindset gearbeitet, ich habe vorausschauende Rückblicke geschrieben (oder war es eine rückblickende Vorausschau?) Ich habe meine Fähigkeiten weiterentwickelt, meine Gedanken beobachtet, Beziehungen aufgebaut, Freunde verloren, neue gewonnen. 

Das Ziel im Leben: Menschen unterstützen

Ich habe mir Ziele im Leben gesteckt, die meisten davon nicht erreicht, aber einige schon. Ich habe geackert, andere unterstützt ich habe ganz und gar für die Zukunft gelebt. Für das Ziel im Leben, dass die Menschen wieder lernen zu fühlen. Alle Gefühle. Angst, Trauer, Wut, Freude. Ja, das war nicht ganz leicht in der „Lasst und alle Happy Sein“ Szene, aber es gab (und gibt sie) . Ich habe mit meinem Mann Matthias viele Ehe retten und ich wollte die Scheidungsrate in unserem kleinen Landkreis auf 10% senken.

Der Moment des Aufwachsens

Und dann. Dann bin ich aufgewacht. Ich war nichts anderes als der Esel, der die Karotte vor der Nase hat und ihr hinterhertrottelt. Auch noch eine selbstgewählte Karotte.

Ziele im Leben – Die Geschichte vom Esel und der Karotte
Daniel Fazio

Wir hatten gerade unser Buch veröffentlich. Auch so ein Ziel im Leben, das ich unbedingt erreichen wollte. Und da stand es bei Amazon gelistet und der Verkauf lief weit besser als erwartet. Warn wir glücklich? Ja, für einen kurzen Moment. Aber da gab es ja noch so viel weitere Ziele.

Das Wachstum hatte ein Ende

Da war dieser Workshop, den ich für andere Persönlichkeitsentwicklungsbegeisterte gegeben habe. Den verschiedenen Lebensbereichen (Beruf, Beziehung, Freizeit, Kinder) verschiedene Werte zuordnen und da stand es bei Beziehung. Wachstum. Wie selbstverständlich, ohne nachzudenken, habe ich es hingeschrieben. Denn jahrelang hat man meinem Gehirn eingetrichtert, dass es im Leben darum geht: Zu wachsen.

Ein einfacher Strich ein neues Leben

Und ich dachte: „Was für ein Quatsch eigentlich?“ Wieso soll ich in meiner Beziehung wachsen? Weshalb kann ich mit meinem wundervollen Mann, der mich liebt, verehrt und anbetet, nicht ganz einfach nur glücklich sein und ihn und mich und uns genießen. Und mit einem einfachen Strich, habe ich Wachstum auf dem Zettel gestrichen. Mit radikalen Konsequenzen.

Im Hier und Jetzt gibt es keine Ziele

Seitdem interessiert mich die Vergangenheit nicht mehr und schon gar nicht die Zukunft. Jetzt ist die Epoche dran, die ich mein ganzes Erwachsenenleben völlig vernachlässigt habe: Die Gegenwart. Und in der Gegenwart gibt es keine Ziele. Da gibt es nur das Hier und Jetzt. Nur den Moment.

Den Moment genießen

Jetzt in diesem Moment sitze ich auf unserem riesigen Sofa, das Laptop auf dem Schoß, neben mir sitzt mein Mann, mit seinem Laptop und schreibt seine Dokumentation vom gestrigen Training mit Azubis. Wir hören Wings over Europe. Ich schreibe diesen Text, weil ich meinem Freund Holger versprochen habe, dass ich es mache. [anm.d.R.: und darüber freue ich mich sehr, liebe Dee!] Mehr ist gerade nicht wichtig. Ach doch: Ich bin glücklich und genieße den Moment.

Die Fähigkeit Glückseligkeit zu empfinden

Das ist übrigens das coole an der Gegenwart: Hier findet Glückseligkeit statt. Früher dachte ich, die kommt, wenn ich ein gestecktes Ziel erreicht habe. Aber das war eine Illusion. Wenn ich überhaupt ein Ziel erreicht habe, dann stand das nächste schon auf dem Programm. Schneller, höher, weiter mehr. Je größer das Ziel, je besser das Wachstum.

Ein ungewohntes Leben kennenlernen

Ich gebe zu: Wenn Wachstum und Zielverwirklichung so lange Bestandteil eines Lebens waren, dann ist es am Anfang echt etwas gewöhnungsbedürftig. Zumal es in meinem Fall eine ziemliche Vollbremsung war. Ich stand vor den Trümmern meines Selbst. 20 Jahre war mein Leben auf etwas ausgerichtet und plötzlich war alles anders.

Am Anfang hilft nur atmen

Es fühlte sich an wie ein freier Fall im schwarzen Loch. Es gab nichts mehr zum Festhalten, nichts mehr, an dem ich mich orientieren konnte. Alles, was ich wusste war, dass ich atme. Und so ging ich einfach von einem Atemzug zum nächsten. Schon allein das bringt dich automatisch in die Gegenwart. Denn ganz ehrlich: Im Moment ist atmen eigentlich das einzige, was du brauchst um glücklich zu sein.

Ich liebe mein neues Leben

Aber es hat sich gelohnt das ungewohnte auszuhalten, sich dem Nichts-mehr-tun-müssen hinzugeben, darauf vertrauend, dass das Leben mich führt. Ein radikaler Kontextwechsel von 

„Du bist für alles verantwortlich, was in deinem Leben ist.“

Zu

„Dein Lebensfilm ist bereits fertig abgedreht, also lehn dich zurück, entspann dich und genieße den Film.“

Ich weiß noch nicht mal, welcher Kontext „richtig“ ist, ich kann nur sagen, dass es sich mit dem zweiten weitaus besser lebt. Zumindest wenn das Kontrollmonster, das sich im ersten natürlich wohler fühlt, sich beruhigt hat.

Alles ist gut – auch ohne Ziele im Leben

Natürlich heißt das alles nicht, dass ich jetzt nur noch auf meinem Sofa sitze und nichts tue. Sobald es wieder warm ist, sitze ich auf meiner Hollywoodschaukel.

Spaß beiseite: Ich arbeite auch weiterhin als Trainerin und Therapeutin. Mein Mann und ich retten gemeinsam immer noch die eine oder andere Ehe. Ich lebe. Aber ich habe keine Ziele im Leben mehr. Ich nehme, was sich mir anbietet und das Leben bietet mehr als genug.

Am Anfang war die Absicht

Was ich immer noch habe, jedes Jahr ist eine Absicht. Im Unterschied zu einem Ziel, das ich erreichen muss, für das ich was tun muss, das ich „verfolge“, ist eine Absicht, eine passive Sache. Sie ist nichts anderes als eine Ausrichtung für mein Leben oder eine Einladung, dass etwas in mein Leben kommen darf.

Dieses Jahr lautet sie: Ich genieße mein Leben. 

Und das tu‘ ich. Punkt.  Nicht mehr und nicht weniger.

Bist Du stolz auf Dein Leben?

Es war ein regnerischer Novembertag, als Franz, schon deutlich nach der Abenddämmerung, den Gehsteig entlang ging. Die schicken Business-Schuhe trugen Ihn klaglos über den nassen Asphalt. 

Es war heute etwas später geworden. Wie immer. Das wichtige, alles entscheidende Projekt ließ ihm kaum noch die Luft zum Atmen… Es gab immer ein wichtiges Projekt. Doch dieses war besonders wichtig. Also hatte er den Kurs im Fitness-Studio abgesagt, seiner Frau eine Message geschrieben, dass er nicht zum Abendessen da sein würde und war geblieben.

Seine Füße kannten den Weg. Noch 3 Straßen und er wäre daheim. Endlich ins Bett. Es war Ihm gar nicht aufgefallen, dass seine Schritte ihn schon den halben Weg über die Straße getragen hatten.

Schwarz auf Schwarz

Dem LKW-Fahrer war er auch zunächst nicht aufgefallen. In seinem schicken anthrazitfarbenen Mantel, mit dem dunklen Business-Rucksack und den schicken schwarzen Lederschuhen. 

Lichter im Dunkeln – Bist Du stolz auf Dein Leben?
Will Swann

Dann aber doch. Glücklicherweise.

Wenige Meter vor Franz begann er ohrenbetäubend zu Hupen. Bremsen war aussichtslos. Mit abgefahrenen Reifen auf der nassen Straße. Doch er versuchte es dennoch. Im Lichtkegel des 12,5 Tonnen Lasters stand Franz mitten auf der Straße, wie ein verschrecktes Reh. Konnte keinen Muskel rühren, während das Ungetüm mit quietschenden Reifen auf Ihn zu schlitterte. 

Wie in Zeitlupe sah er das Wasser spritzen, die weit aufgerissenen Augen des Fahrers, den riesigen Schriftzug des LKW-Herstellers auf dem dreckigen Kühlergrill. Den Aufkleber “Bist Du stolz auf Dein Leben”, der auf der Motorhaube prangte.

“Bist Du stolz auf Dein Leben?” Franz fand einen Sekundenbruchteil um sich über die Frage zu wundern.

Dann übernahmen die Reflexe aus 20 Jahren Kampfsport. Von damals, als er dafür noch Zeit hatte. Franz hechtete zur Seite. Gerade noch rechtzeitig entging er dem Monster aus 12,5 Tonnen Stahl und Gummi, als Ihn plötzlich eine Urgewalt erfasste und mit einem Ruck, wie eine Puppe in der Luft herumwirbelte. Er war dem Laster entgangen. Der Rucksack auf seinem Rücken aber nicht.

Neustes IT-Equipment, Lederetuis, aus denen teure Stifte rutschten und jede Menge Papier flogen aus dem aufgeplatzten 299€ Rucksack noch durch die regnerische Luft, während Franz bereits in den gelben Säcken am Straßenrand aufschlug und mit einem hässlichen, knackenden Geräusch liegen blieb. 

Weiß auf Weiß

Als Franz wach wurde, war es hell. Es standen Blumen an seinem Bett. 

Bist Du stolz auf Dein Leben – Im Krankenhaus liegend wird plötzlich vieles klarer.
rawpixel

Seinem Bett?

Er lag in einem fremden Bett in einem weißen Raum, dem ein findiger Berater eine dezente, grüne Linie verordnet hatte, damit das Krankenzimmer etwas weniger steril aussehen würde. Das Krankenhaus wurde Patientenorientiert geführt. Focus on Patient.

Franz konnte seinen Kopf nicht bewegen. Er spürte seinen Körper nicht mehr. Dazu war alles extrem schwammig. 

Er erinnerte sich noch an ein helles Licht. Frieden. Beinahe wäre es alles vorbei gewesen. Doch jetzt war er hier.

Was wäre wenn?

“Bist Du stolz auf Dein Leben?” 

Was war los? Was war passiert?

Wie im Traum flog der Abend des Unfalls an Ihm vorbei. Dann die letzten Wochen, in denen er sich Tag für Tag immer später aus dem Büro geschleppt hatte. Seinen Sohn sah er nur noch beim Frühstück im stehen, bevor Franz eilig zum vorgezogenen Morgenmeeting hastete.

Frühstück mit der Familie – bist Du stolz auf Dein Leben?
Thought Catalog

Er dachte an die unschönen Worte, die er mit seiner Frau gewechselt hatte. 

Wieso eigentlich?

Franz überlegte. Doch der Grund wollte Ihm nicht einfallen.

“Bist Du stolz auf Dein Leben?” hatte sie ihn gefragt.

Klar. Er hatte es geschafft. 3 Beförderungen in 3 Jahren. Er hatte sein Gehalt verdreifacht und in Rekordzeit das Haus abbezahlt. Privatschule für den Kleinen und Urlaub an den exotischsten Stränden. Selbst den Luxusschlitten, von dem er immer geträumt hatte, hatte er nun in der Garage stehen.

Auch wenn er ihn in letzter Zeit immer häufiger stehen ließ und die 2km von der Arbeit nach Hause lief. Es tat Ihm gut.

“Bist Du stolz auf Dein Leben?”

Was sollte die Frage?

Wenn er nicht stolz auf sich wäre, wer dann? 

Nur…

Was wäre, wenn jetzt wirklich etwas schlimmes passiert war. Wenn er jetzt wirklich querschnittsgelähmt sein sollte? 

Der Gedanke war zwar absurd… er stand gewiss nur unter starken Medikamenten.

Aber wenn doch?

Er wollte immer malen… aber dafür hat die Zeit nie gereicht. Außerdem… Malen… was ist das für ein Hobby für einen erfolgreichen Mann?

Er hatte seiner Frau eine Staffelei geschenkt. Doch sie hängte daran inzwischen die Wäsche auf.

Und Der Job? 

Jeder war ersetzbar. Er würde vermutlich vom ehrgeizigen Kollegen aus der Etage tiefer ersetzt werden. Dem würde er den Knochenjob auch gönnen. Würde schon sehen, was er davon hat. Jedenfalls kein Leben mehr.

Doch was blieb? Was hatte er mit seiner Lebenszeit der letzten 43 Jahre angefangen, was für ihn selbst von Bedeutung wäre, wenn er im Rollstuhl säße?

Er hätte vielleicht beim letzten Nachbarschaftsfest nicht absagen sollen… Im Rollstuhl würde er die Hilfe der Nachbarn sicherlich häufiger mal brauchen.

Und seiner Frau mal Blumen mitbringen sollen. Sie hatte ihm immer den Rücken frei gehalten. Sie war eine gute Frau. Nur hatte er es ihr nie gedankt.

Und Fußball spielen mit seinem Kleinen im Garten. Was würde er gerade dafür geben, wenn er gestern das Meeting abgesagt hätte und wie versprochen mit seinem Sohn gespielt hätte.

Auf was bist Du stolz?

Auf was konnte er in seinem Leben noch stolz sein?

Etwas mehr Zeit für die Dinge im Leben zu verwenden, die wirklich von Bedeutung sind… Deiner Bestimmung folgen… Zeit mit Menschen verbringen, Die genau so verrückt im Kopf sind, wie Du selbst… und den ganzen unwichtigen Ballast einfach abstreifen und NEIN sagen und Dir dabei stets bewusst sein, dass Du damit JA zu Deinem Leben sagst.

Es gab so viel zu verändern in Seinem Leben. Doch jetzt galt es erst mal gesund zu werden.

Und dann würde er SEINE Ziele verfolgen… nur anders als bisher.

zieltraum